Die Spiegelung von Knie- und Schultergelenken dient in der Regel nicht nur der Diagnostik von Gelenkerkrankungen, sondern ist regelhaft auf die Behandlung der Gelenkerkrankungen ausgerichtet.
Die Therapie von Meniskuserkrankungen stellt eine der klassischen Indikationen für einen solchen Eingriff dar. Zudem gibt es Erkrankungen, die die Beweglichkeit der Gelenke beeinträchtigen und deren Ursache arthroskopisch behoben werden können (z.B. Einengung des Schulterdaches). Verletzungen, wie z.B. die Kreuzbandruptur, können mittlerweile arthroskopisch gestützt sicher versorgt werden.
Auch wenn diese Eingriffe „minimal-invasiv“ durchgeführt werden, bedarf es nach unserer Ansicht immer einer Rechtfertigung für eine solche Operation. Häufig werden durch einen Behandler oder den Patienten selbst, kernspintomographische Untersuchungen eines Körperabschnittes veranlasst. Bei Nachweis einer Gelenkveränderung wird oftmals rasch und ohne Abwägen der alternativen Behandlungsmöglichkeiten die Indikation für eine Operation gestellt.
Nach unserer Auffassung müssen die Art der Gelenkbeschwerden zu den nachgewiesenen Veränderungen in der Kernspintomographie passen, dazu müssen Krankengeschichte, körperliche Untersuchung und apparativ erhobenen Befunde (z.B. Kernspintomographie) in Einklang zu bringen sein. Das ist nicht immer der Fall. Mehr noch: Manchmal profitieren die Patienten nur kurzfristig von einem solchen Eingriff, eben weil noch andere degenerative Veränderungen die Gelenkbeschwerden mit verursachen. Das sollte der Betroffene vorab wissen.
Unser Ziel ist es, die für den Patienten optimale Behandlungsstrategie zu finden. In eine solche Entscheidung müssen das Alter des Patienten, die berufliche und sportliche Aktivität, die Begleiterkrankungen und der Anspruch des Betroffenen an die körperliche Belastbarkeit einbezogen werden. Sind konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten hinsichtlich des mittel- und langfristigen Behandlungsergebnisses gleichwertig, möchten wir gemeinsam mit unseren Patienten die optimale und zielführende Behandlung planen.