Die Viszeralchirurgie beschäftigt sich vornehmlich mit den Erkrankungen des Bauchraumes. Kenntnisse und Erfahrung mit diesen Erkrankungen machen eine rasche Diagnose und damit eine rechtzeitige Behandlung möglich. Dies ist z.B. bei akuten Erkrankungen, wie z.B. der Blinddarmentzündung (Appendizitis) unerlässlich.

 

Mit zu den häufigsten Operationen (auch bei uns) zählen die Eingeweidebrüche (Hernien). Dabei differenzieren wir die sehr häufigen Leisten- und Nabelbrüche von den Narbenbrüchen sowie anderen, an seltenen Lokalisationen auftretenden Brüchen. Der deutsche Begriff Bruch ist leider irreführend, da er dem Laien nahe legt, dass hier das Gewebe im Rahmen eines einmaligen Ereignisses „gebrochen“ ist. Tatsächlich handelt es sich bei den Hernien (Brüchen) im Erwachsenenalter um eine „Schwäche“ des Bindegewebes, das nach und nach die Vorwölbung der Bauchwand an unterschiedlichen Regionen erzeugt. Zur Diagnose der oft kleinen Eingeweidebrüche verwenden wir häufig die Untersuchung mittels Ultraschall. Hierbei können wir neben der Lokalisation der Brüche auch die Größe der Bruchlücke und andere Erkrankungen der Region darstellen (in der Leiste finden sich oft vergrößerte Lymphknoten, Schleimbeutel, Schwellung der Gelenkkapsel etc.).  Heutzutage verwenden wir bi der operativen Versorgung der Hernien im Erwachsenenalter ein Netz, um die Bauchwand zu verstärken und um damit das Wiederauftreten eines Bruches an dieser Stelle möglichst zu verhindern.

Von den Hernien im Erwachsenenalter sind die kindlichen Brüche zu differenzieren. Sie sind angeboren und regelhaft ohne zusätzliche Netzimplantation zu versorgen ( siehe Kinderchirurgie).

Die Proktologie ist ebenfalls ein Teilgebiet der Viszeralchirurgie und beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Enddarmes (siehe Proktologie).